Weißt du noch, was du mal werden wolltest?

Bei mir war das ziemlich schnell klar. Irgendwas mit Schreiben oder irgendwas mit Kunst. Als Journalistin die Welt bereisen und davon erzählen oder die Welt verschönern mit Farben, Bildern oder Stoffen.

Gelesen habe ich eigentlich immer. Beim Essen, wenn gerade mal niemand da war, der was dagegen haben konnte, oder unter dem Schreibtisch, wenn ich eigentlich Hausaufgaben machen sollte. Unter der Bettdecke, wenn längst Schlafenszeit war, oder auf langweiligen Familienfesten. Vermutlich kannte ich die Bücher meiner Cousins und Cousinen besser als sie selbst. In Zeitungen, Zeitschriften und notfalls auch Kochbücher konnte ich mich aber auch vertiefen. Kein gedrucktes Wort war vor mir sicher.

Höchstens Malen und Zeichnen kam da noch dran.

Und weil ich mich erst mal nicht entscheiden konnte zwischen Schreiben und Zeichnen, studierte ich Verwaltungwissenschaften. Logisch, oder?

Nein, sicher nicht. Aber notwendig. Denn nach dem Examen wusste ich sehr genau, was ich nicht wollte. Arbeitete eine Weile in einer Hamburger Sozialstation und traf dann eine Entscheidung. Gegen die Kunst und für das Wort.

Und dann wurde es irgendwas mit Büchern

In Heidelberg studierte ich Geschichte und Germanistik und war so vertieft, dass ich gleich noch eine Doktorarbeit anfing, natürlich über das Schreiben: Reisende Frauen im Mittelalter und was sie darüber zu berichten hatten. Die perfekte Verbindung zwischen Geschichte und Germanistik.

Aber gleichzeitig bekam ich die Möglichkeit, beruflich zu schreiben, und verdiente erstes Geld als als Autorin. So, wie ich früher alles gelesen hatte, schrieb ich jetzt alles, was sich mir anbot. Presseartikel, Wissenschaftliches, Romane für Zeitschriften und dann Heftromane. Nicht so lange für Pabel-Moewig, dafür lange für Bastei, wo ich eine ganze Weile federführend war beim „Bergdoktor“, aber auch andere Liebesromane schrieb.

So lernte ich über die Jahre, worauf es ankommt, um gute Geschichten in so ziemlich allen nur denkbaren Genres stimmig, verständlich und unterhaltsam zu erzählen. Ganz von selbst kamen dann Lektoratsaufträge und Buchübersetzungen dazu, und eine Weile war ich beim Verband der freien Lektorinnen und Lektoren e. V. Sprecherin für Berlin/Brandenburg.

Später fing ich an, mein Wissen über Kreatives Schreiben in Kursen weiterzugeben, und seit einiger Zeit leite ich auch Sprachkurse in Berlin. Das macht mir Spaß, nicht zuletzt, weil es mich vom Rechner wegbringt.

Denn dadurch gehört die Zeit am Laptop vor allem meinen Büchern. Als Emma Sommerfeld schreibe ich Geschichten über Frauen in besonderen Lebenslagen, als E. B. Hurst schreibe ich vor allem für jüngere Leser und Leserinnen Fantasy. Beides übrigens mit gleicher Leidenschaft. Denn ohne entstehen keine guten Geschichten.

Und die Kunst?

Die blieb mir nebenher erhalten, und das ist mir sehr wichtig. Meine Kunstvita findest du übrigens hier.

Das analytische Denken, das im Studium gefestigt wurde, wird bei der Bearbeitung von Texten und der Vermittlung von Sprache ständig gefordert. Malen und Zeichnen hilft mir, den Kopf freizubekommen und das intuitive Arbeiten nicht zu verlernen. Kunsthandwerk, textile Techniken, aber auch der Umgang mit Gouache, Aquarellfarben und Kreiden haben mir schöne Zusammenarbeiten mit Film und Theater beschert, und heute noch findet man mich auf Kunstmärkten in der Umgebung Berlins.

Und sonst noch?

  • Geboren in Schleswig-Holstein und damit ein Küstenkind, zieht es mich immer wieder zum Meer

  • Ich mag Wind und Wellen, aber keinen Fisch

  • Beim Gießen von Balkonblumen bekomme ich schon einen Sonnenbrand

  • Deswegen mag ich alle Jahreszeiten, auch die dunklen, grauen

  • Schwimmen kann ich gerade gut genug, um nicht gleich im Wasser unterzugehen, und deshalb schlugen die Endorphine Purzelbaum, als ich zum ersten Mal in Australien Schnorcheln war

  • Die erste Fassung meiner Geschichten schreibe ich inzwischen mit dem Tintenfüller in schöne Notizbücher, ganz altmodisch

  • Überhaupt mag ich alte Dinge, vor allem mechanische Gegenstände finde ich faszinierend, denn sie halten bei etwas Pflege nahezu ewig.

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